Völlig zerstörtes Blockheizkraftwerk

Am Sonntag, 18.10.2015 wurden die Feuerwehren aus Bingerbrück und der Innenstadt um 21:06 durch die Brandmeldeanlage des Alten- und Pflegeheimes Martin-Luther-Stift in Bingerbrück alarmiert. Beim Eintreffen des LF 16/12 Bingerbrück war der Bereich vor dem Gebäude bereits stark verraucht und aus einem, von der Zufahrt einsehbaren, Technikraum auf dem Dach schlugen Flammen. Nach einer ersten Erkundung stellte sich heraus, dass das Blockheizkraftwerk des Gebäudes in Brand geraten war. Es wurde umgehend Vollalarm für den Ausrückebereich Nord der Feuerwehr Bingen ausgelöst. Somit wurden neben den bereits an der Einsatzstelle eingetroffenen Feuerwehren aus Bingerbrück und der Innenstadt zusätzlich die Einheiten Gaulsheim und Kempten alarmiert. Die mittlerweile stark zunehmende Rauchentwicklung war weithin sichtbar. Die Brandbekämpfung wurde durch drei Trupps unter Atemschutz und die Drehleiter vorgenommen, zuvor hatten Mitarbeiter des Martin-Luther-Stiftes noch versucht den Brand mittels Pulverfeuerlöscher zu bekämpfen. Nach ca. 20 Minuten konnte der 1. Angriffstrupp "Brand unter Kontrolle" melden.

BHKW2Da zunächst nicht eingeschätzt werden konnte wie sich die Situation während des Einsatzverlaufs entwickeln würde, wurden neben der Brandbekämpfung auch vorsorglich die Vorbereitungen für eine eventuelle Evakuierung des Gebäudes getroffen. Hierzu wurden neben dem leitenden Notarzt auch der organisatorische Leiter Rettungsdienst und eine Schnelleinsatzgruppe Betreuung alarmiert. Letztlichen hatten die 84 Bewohnerinnen und Bewohner aber Glück im Unglück. Sie konnten alle in ihrem vertrauten Zuhause bleiben und mussten nicht in die bingerbrücker Mehrzweckhalle, die als Notunterkunft hergerichtet worden wäre, gebracht werden. Eine Verrauchung des Gebäudes und ein Übergreifen auf die Wohnbereiche wurde wirkungsvoll verhindert. Durch den Brand kam es zu einem vorübergehenden Stromausfall im Altenheim, der rund eine Stunde dauerte. Während des gesamten Einsatzes wurden die Bewohnerinnen und Bewohner durch zusätzliches dienstfreies Personal des Martin-Luther-Stiftes betreut und auch die Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst wurden von der Küche des Heimes mit Kaffee und Tee versorgt. An dieser Stelle sei den Mitarbeitenden im Namen aller eingesetzten Kräfte ein herzliches Dankeschön ausgesprochen.

Die beiden Mitarbeiter des Alten- und Pflegeheimes die versucht hatten das Feuer einzudämmen, wurden vorsorglich wegen des Verdachtes auf eine Rauchvergiftung in ein Krankenhaus gebracht. Sie konnten dieses glücklicherweise in der Nacht bereits wieder verlassen. Auch Oberbürgermeister Thomas Feser und der Kreisfeuerwehrinspekteur Bernhard Ketelaer waren vor Ort. Während des Einsatzes war die B9 voll gesperrt. Nach Beendigung der Lösch- und Aufräumarbeiten verblieben die Bingerbrücker Feuerwehrangehörigen noch bis 1 Uhr zur Brandwache im Martin-Luther-Stift. Insgesamt waren die Einheiten Bingerbrück, Bingen-Stadt, Kempten und Gaulsheim mit 12 Fahrzeugen und 58 Einsatzkräften unter der Leitung von Wehrleiter Marco Umlauf im Einsatz. Die Ursache für den Brand des Blockheizkraftwerkes auf dem Dach des Martin-Luther-Stiftes dürfte ein technischer Defekt gewesen sein.  

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