Die Dampflok 01 118 auf Gleis 201 im Hauptbahnhof Bingen

Am Samstag, 18.06.2016 gegen 20:45 Uhr stoppte außerplanmäßig ein von einer Dampflok gezogener Nostalgiezug im Hauptbahnhof Bingen. Aufgrund eines defekten Ventils verlor die Dampflok größere Mengen an Wasser, so dass "notfallmäßig" Wasser nachgetankt werden musste um einen Schaden der Maschine zu verhindern.

Bereits am Nachmittag hatte sich das Zugpersonal telefonisch mit dem Wehrleiter Marco Umlauf in Verbindung gesetzt und angefragt, ob die Feuerwehr in dieser Notlage helfen könnte. Denn ohne einen Zwischenstop im Binger Hauptbahnhof hätte die Dampflok sonst ihren Heimatbahnhof nicht mehr erreichen können. 

In früheren Zeiten wäre das Befüllen einer Dampflok im Bahnhof Bingerbrück (Hbf Bingen) eine Kleinigkeit gewesen. Immerhin war der Bingerbrücker Bahnhof nicht nur ein wichtiger Knotenpunkt, sondern auch Bahnbetriebswerk (Bw) und somit Heimatbahnhof zahlreicher Dampfloks. Drehscheibe 1Neben Ringlokschuppen mit Drehscheibe und Werkstätten, gab es mehrere Wasserkrane zur Versorgung der Dampflokomotiven mit Wasser. 

Bahnhof historisch 1Heutzutage muss die Feuerwehr die Wasserkrane ersetzen, da es im Bereich des Hauptbahnhofes Bingen (früher Bahnhof Bingerbrück) keine ausreichend dimensionierte Wasserversorgung und Infrastruktur zum Befüllen einer Dampflok mehr gibt. Nachdem die Dampflok auf das Gleis 201 rangiert worden war, wurde vom LF 16/12 Bingerbrück eine B-Leitung zum Tender der Lok gelegt. Das Großtanklöschfahrzeug der Innenstadt speiste unser LF und schaffte im Pendelverkehr weiteres Wasser herbei, um die Dampflok mit ausreichend Wasser für die Heimreise zu versorgen.

Unzählige Passanten mit ebenso vielen Handys und Kameras hielten die Dampflok und die alten Rheingold-Wagen auf Bildern und Videos fest. Der großartige Anblick der Dampflok, der typische Geruch des Dampfes nach Kohle und das rege Treiben am Bahnhof versetzte sicher auch den ein oder anderen in die gute alte Zeit des Bingerbrücker Bahnhofes und des Bw Bingerbrück zurück. Nach gut 40 Minuten war das Befüllen der Dampflok und der Einsatz der Feuerwehr beendet.

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